Oder: Die Burn it Down Methode
Häufig unterstütze ich Teams dabei herauszufinden, wie sie noch besser zusammenarbeiten können – dabei ist nicht (nur) die Effizienz von Prozessen gemeint, sondern insbesondere das Wohlbefinden. Was braucht jede/r Einzelne, um gern zur Arbeit zu kommen? Manche Teamleitungen sind erstaunt über die Antworten (Spoiler: Es sind nicht nur das höhere Gehalt, ein schönes Büro oder spannende Arbeitsaufgaben).
Eine Methode, um sich dieser Frage (quasi von der anderen, gegenteiligen Seite) anzunähern, kann die Burn it Down Methode sein. Diese habe ich bereits erfolgreich in einigen Workshops angewendet – mit überraschenden Antworten!
Die Eingangsfrage könnte lauten: Was müsste passieren, damit du sehr ungern zur Arbeit kommst und maximal unzufrieden bist? Alle Teilnehmenden können sich in Kleingruppen zusammenfinden und die Antworten auf Moderationskärtchen schreiben. Nach etwa 20 Minuten stellt eine Person pro Kleingruppe die Ergebnisse vor und hängt die Kärtchen für alle sichtbar auf. Die nächste Gruppe folgt, usw. Am Ende hängt also eine Sammlung an Verhaltensweisen und Gegebenheiten an der Pinnwand, welche die Teammitglieder frustrieren und unzufrieden machen würden. Nun kann geclustert werden! Gibt es Gemeinsamkeiten? Was wurde häufig genannt?
Und nun folgt eine wichtige Frage: Welche der genannten Verhaltensweisen werden im Team/ der Organisation praktiziert bzw. welche Gegebenheiten sind vorhanden? Von hier kann sich nun eine interessante Diskussion ergeben – und eine weitere Elaborierung sowie eine Einigung auf bestimmte Veränderungen folgen, um die Arbeitsatmosphäre und die Zufriedenheit zu verbessern.
Ihr werdet überrascht sein, welche interessanten Einblicke diese Methode bietet – und dass sie häufig aufschlussreichere Ergebnisse liefert als die eigentliche Frage direkt zu stellen: „Was brauchst du, um gut zu arbeiten?“